Nach einer weiteren positiven Entscheidung zugunsten von Ripple Labs, ist der Kurs der Kryptoanlage XRP am Mittwoch um knapp 6 Prozent gestiegen. Mit zuletzt 0,533381 Dollar handelt XRP dennoch weit entfernt von den mehr als 0,80 Dollar, die im Juli noch bezahlt wurden. Bezirksrichterin Analisa Torres, die in einem gemischt bewerteten Urteil damals entschieden hatte, XRP sei nur dann ein Wertpapier, wenn es nicht an die breite Öffentlichkeit verkauft werde, lehnte den Antrag der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC ab, schon vor dem weiteren Verfahren Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Der Prozess ist für April 2024 vorgesehen.
Die SEC benötigte die Erlaubnis von Torres, um gegen ihr Urteil Berufung einzulegen, da es sich um ein nicht-rechtskräftiges Urteil handelte. Die Regulierungsbehörde wollte außerdem ihre Klage gegen Ripple wegen des angeblichen Angebots nicht registrierter Wertpapiere zurückstellen, solange die Berufung noch anhängig ist.
Ripple Labs hatte dem Antrag der SEC widersprochen. Die SEC hatte darauf hingewiesen, dass ein anderer Richter, Jed Rakoff, Torres‘ Vorgehensweise im Fall der SEC gegen Terraform Labs und deren Gründer Do Kwon ausdrücklich ablehnte und feststellte, dass der Terra USD-Token tatsächlich ein Wertpapier sein könnte, wenn er an Privatanleger verkauft wird.
Unterdessen forderte die SEC am Dienstag einen weiteren Bundesrichter auf, einen Antrag der Kryptobörse Coinbase auf Abweisung einer SEC-Klage abzulehnen. Das Unternehmen hatte argumentiert, die Aufsichtsbehörde habe ihren Ermessensspielraum missbraucht, wenn sie argumentiere, Coinbase biete Kryptoprodukte an, bei denen es sich um nicht-registrierte Wertpapiere handele. Sowohl Befürworter als auch Kritiker der Branche suchen in den Streitfällen nach Antworten auf seit langem bestehende Frage, ob die SEC für die Aufsicht über Digitalanlagen zuständig ist. Diese geht ihrerseits davon aus, dass Coinbase jahrelang gegen Regeln für den Wertpapierhandel verstoßen und illegal eine nicht registrierte Börsen-, Makler- und Clearing-Agentur betrieben habe.
Am Dienstag präzisierte die Regulierungsbehörde ihre Argumente. Jeder Emittent von Kryptoanlagen habe Investoren, so auch Käufer auf der Coinbase-Plattform einen Wertanstieg von Vermögenswerten in Aussicht gestellt, so dass diese daraus Gewinne erwartet hätten. Coinbase Argumentation, Transaktionen auf Sekundärmarktplattformen seien niemals Investmentverträge sei unbegründet und unsinnig. Coinbase hatte unter Berufung auf das XRP-Urteil argumentiert, die Regulierungsbehörde sei nicht zuständig, weil es sich ja nicht um ein Wertpapierangebot gehandelt habe.
Die „Alameda-Lücke“
Unterdessen leiden die Kryptomärkte immer noch unter der sogenannten „Alameda-Lücke“. Die Liquidität des Marktes ist immer noch nur halb so hoch wie vor dem Zusammenbruch der FTX-Handelsplattform vor fast einem Jahr. Alameda Research war der Handelszweig des gescheiterten digitalen Imperiums von FTX-Gründer Bankman-Fried. Der anhaltende Effekt sei größtenteils auf die enormen Verluste zurückzuführen, die Market Maker erlitten hätten, schrieb der Kryptoanalysedienst Kaiko am Dienstag in einem Bericht.
Viele Händler und Market Maker hätten entweder erhebliche Mittel an der Börse gehalten, oder gescheiterte Krypto-Projekte im Portfolio oder FTT, die Kryptowährung der Börse, als Sicherheit akzeptiert. Der FTT-Token war Auslöser des Zusammenbruch von FTX gewesen.
Market Maker erfüllen im liquiditätssensiblen Krypto-Bereich eine wichtige Rolle, indem sie Coins kaufen und verkaufen. Da sie jedoch nun zurückhaltender sind, führt dies zu einer geringeren Liquidität. Benutzer hätten so größere Schwierigkeiten, einen Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen, was wiederum zu einer geringeren Liquidität führe und den Markt volatiler gemacht habe. Das Krypto-Handelsvolumen und die Markttiefe hätten mehrjährige Tiefststände erreicht.
Nichtsdestoweniger haben sich einige Preise von den Tiefstständen erholt. Der Kurs von Bitcoin ist in diesem Jahr um 67 Prozent gestiegen, eine teilweise Erholung von der Talfahrt im letzten Jahr. Mit aktuelle rund 27.500 Dollar ist Bitcoin aber weit von einstigen Höchstständen von 69.000 Dollar weit entfernt.
Die Hoffnungen ruhen nun auf der Zulassung von Krypto-ETF. In den USA sollen nun die ersten ETF, die auf Ether-Terminkontrakten basieren, in den Handel kommen. Am Montag brachten ProShares, VanEck und Bitwise neue Fonds auf den Markt, fast genau zwei Jahre nach der Premiere des Bitcoin-Futures-ETFs in den USA. Dessen Einführung erfolgte auf dem Höhepunkt des Krypto-Booms bei einem Bitcoinkurs von mehr als 60.000 Dollar.
Analysten sind daher skeptisch, dass die neuen Produkte an den Erfolg des Bitcoin-ETF heranreichen werden. Ein Ether-Spot-ETF könnte 2024 auf den Markt kommen. Krypto-basierte Produkte haben insgesamt kein großes Anlegerinteresse geweckt. In diesem Jahr betrugen die Zuflüsse nur etwa 30 Millionen Dollar.
Author: Scott Hood
Last Updated: 1698003121
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