Der ein oder andere wird es vermutlich aus Filmen wie „Indiana Jones“ kennen: Die Jagd nach Gold und verwunschenen Schätzen. Der bekannte Goldrausch fand überwiegend in den USA im 19. Jahrhundert statt, aber auch in Deutschland gingen Menschen auf die Suche. Heutzutage ist Goldschürfen (oder auch Goldwaschen) eher ein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie. 

In unserem Artikel erfährst Du, ob sich heute mit Goldwaschen noch Geld verdienen lässt, und welche (gesetzlichen) Rahmenbedingungen gelten.

Mit Goldwaschen Geld verdienen: Geht das?

In Deutschland mit dem Goldschürfen reich zu werden, ist eigentlich unmöglich – dafür sind allein die Mengen schon zu gering. Als Hobby oder Freizeitbeschäftigung bietet sich die „Goldjagd“ allerdings dennoch an. Über die Bundesländer verteilt gibt es einige Anbieter für Goldwaschkurse, bei denen auch Funde möglich sind. Einen Lebensunterhalt können jedoch vermutlich am ehesten die Kursleiter mit der Goldsuche bestreiten.

Goldvorkommen in Deutschland

Das Goldvorkommen in Deutschland ist relativ gering. Wenn Du in Deutschland auf Goldsuche gehst, findest Du meist kleine Goldflitter mit einem Gewicht von 0,02 bis 2 Milligramm. Große Funde, wie bei einem Rentner im Jahr 2004, der ein 9 Gramm schweres Goldnugget aufspürte, sind die Ausnahme. 

Mit etwas Glück kann man hierzulande 0,5 bis 1 Gramm (meist in Mittelgebirgen oder an Flüssen) finden. Die Goldsuche ist  daher – wie bereits erwähnt – weniger mit Reichtum, sondern mehr mit Spaß verbunden.

Bundesländern und Regionen sowie Gebirge mit Goldvorkommen

Bundesländer und deren Flüsse mit Goldvorkommen

Die Goldvorkommen in Deutschland sind im Süden und Südwesten noch größer als im Norden. Dort wird es für Dich vermutlich schwieriger, beim Goldwaschen erfolgreich zu sein.

Anleitung zum Goldwaschen: So geht’s

Als Anfänger empfehlen wir Dir, bei einem Goldwaschkurs mitzumachen. So hast Du die Möglichkeit, das Goldschürfen in einem geschulten Umfeld auszuprobieren – und vielleicht sogar erste Erfolge zu feiern. Denn ganz so einfach ist es nicht, die richtige Stelle am Fluss zu finden. Manchmal sind sogar kleinere Grabungsarbeiten nötig.

Hast Du bereits die richtige Stelle am Flussbett gefunden, sind das die nächsten Schritte:

1. Buddele ein wenig Erde und Gestein frei und schaufele es in Deine Goldwaschpfanne.
2. Mit einem Sieb trennst Du im Anschluss größere Steine vom übrigen Gemisch und wirfst sie wieder ins Wasser.
3. Nun musst Du die Goldwaschpfanne mit Wasser füllen (etwa zu drei Vierteln, sodass nichts überläuft) und sie hin und her schwappen, sodass das Gold sich vom Sand lösen und nach unten in die Pfanne sinken kann. 
4. Während dieses Vorgangs entfernst Du Kieselsteinchen und reibst den Sand weiterhin fein.
5. Hast Du einen Haufen Erde mit Gold erwischt, solltest Du während des Schwappens nach einer Weile erste glitzernde Goldkörner entdecken.
6. Diese greifst Du nun mit einer Pinzette und füllst sie beispielsweise in ein Röhrchen.

Du kannst es Dir auch einfach machen und Gold kaufen. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel.

(Gesetzliche) Richtlinien beim Goldwaschen

Nicht überall, wo Gold vorkommt, darfst Du auch danach suchen. Ein einheitliches Gesetz für die Goldsuche gibt es nicht. Die Regularien können von Bundesland zu Bundesland variieren. Am besten fragst Du im Vorfeld bei Deiner Gemeinde nach, wo das Goldwaschen erlaubt ist.

In folgenden Gebieten ist Goldwaschen in der Regel untersagt:

• In Naturschutzgebieten
• Auf Privatgrundstücken
• An Brutstätten von Tieren
• An Orten, an denen die Flora und Fauna negativ durch die Goldsuche beeinflusst werden könnte (zum Beispiel, wenn Grabungen notwendig wären)

Aus Umweltsicht solltest Du keinen Müll an der Suchstelle zurücklassen und bereits vorhandenen Müll entsorgen. Ausgegrabene Löcher musst Du ebenfalls wieder füllen. Ganz grundsätzlich gilt: Hinterlasse den Waschplatz in einem ordentlichen Zustand. 

Das benötigst Du zum Goldwaschen

Wer an einem Goldwaschkurs teilnimmt, bekommt in der Regel alle wichtigen Gegenstände gestellt. Möchtest Du auf eigene Faust losziehen, brauchst Du folgende Utensilien:

• Wetterfeste Kleidung. Gummistiefel, Regenjacke, dicke Socken oder ein Sonnenhut – das Wetter spielt oft nicht mit. Darum solltest Du sowohl für heiße als auch für kalte Tage gewappnet sein. Außerdem sollten zumindest die Schuhe wasserfest sein. Schließlich geht’s beim Goldwaschen in Wassernähe.
• Goldwaschpfanne. Die Goldwaschpfanne ist das wichtigste Werkzeug, denn ohne sie dürfte Dir die Goldsuche schwerfallen. Mit der Goldwaschpfanne werden Erde und Gold voneinander getrennt. Die meisten Pfannen haben einen Durchmesser von 35 bis 45 Zentimetern und bestanden früher häufig aus Eisen. Heutzutage ist Kunststoff ein gängiges Material.
• Sieb. Ein Sieb ist nicht zwingend notwendig, hilft Dir aber in Kombination mit der Goldwaschpfanne, das Gold problemlos abzufangen.
• Goldwaschrinne. Eine Goldwaschrinne funktioniert ähnlich wie die Goldwaschpfanne und fängt schweres Material aus dem Wasser ab. Beide können zusammen oder getrennt genutzt werden. Ob Dir Pfanne oder Rinne mehr behagen, musst Du selbst entscheiden.
• Schaufel. Manchmal musst Du für die Goldsuche erst ein wenig buddeln. Mit einer Schaufel geht das im Handumdrehen.
• Behälter. Solltest Du Gold finden, muss das natürlich verstaut werden. Am besten nimmst Du dafür einen kleinen Behälter oder ein Röhrchen mit.
• Pinzette. Im Flussbett wirst Du höchstwahrscheinlich nicht auf ein kiloschweres Goldnugget stoßen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Du kleine Goldflitter, Goldkörner oder Goldstaub findest. Das kannst Du mit einer Pinzette dann deutlich einfacher in Deinem Aufbewahrungsbehälter verstauen.